- Polgar
- Pọlgar,Alfred, ursprünglich (bis 1914) A. Pọlak, österreichischer Schriftsteller und Kritiker, * Wien 17. 10. 1873, ✝ Zürich 24. 4. 1955; war Theaterkritiker in Wien, seit 1925 in Berlin (»Weltbühne«, »Tagebuch«), lebte 1933-38 in Wien, von wo er über die Schweiz und Paris 1940 in die USA emigrierte; nach dem Zweiten Weltkrieg Rückkehr nach Europa. Polgar war, neben S. Jacobsohn, A. Kerr und H. Ihering, einer der herausragenden Theaterkritiker seiner Zeit. Als Meister der geschliffenen kleinen Prosa und feinsinniger Beobachter schrieb er Glossen, Essays, Novellen sowie (oft gemeinsam mit E. Friedell) Sketche und Parodien mit der geistvoll-ironischen Skepsis der Wiener Tradition.Werke: Kritiken und Essays: Kleine Zeit (1919); An den Rand geschrieben (1926); Ja und nein. Schriften des Kritikers, 4 Bände (1926-27); Ich bin Zeuge (1928); Hinterland (1929); Schwarz auf Weiß (1929); Ansichten (1933); In der Zwischenzeit (1935); Sekundenzeiger (1936); Handbuch des Kritikers (1938); Im Vorübergehen (1947); Standpunkte (1953).Erzählungen: Der Quell des Übels u. a. Geschichten (1908); Bewegung ist alles (1909); Geschichten ohne Moral (1943); Anderseits (1948); Begegnung im Zwielicht (1951); Im Lauf der Zeit (1954).Komödie: Die Defraudanten (1931).Ausgabe: Kleine Schriften, herausgegeben von M. Reich-Ranicki, 6 Bände (1982-86).U. Weinzierl: A. P. Eine Biogr. (Wien 1985).
Universal-Lexikon. 2012.